Ursus & Nadeschkin

Tagebuch

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29.01.2012

Unser Tom (Regie) feierte ne super Prömière...

Unser Tom (Regie) feierte ne super Prömière...

...und das Zuschauen war ein Genuss!
Darum: Wenn Du in Freiburg, oder da in der Nähe wohnst, dann musst du UNBEDINGT HINGEHEN! Die «CHILDREN OF THE REVOLUTIONS sind ne Wucht!

© BADISCHE ZEITUNG
Können Lieder die Welt verändern? In den glorreichen 1960ern, als die Popmusik frisch war wie der junge Morgen, hat man daran vielleicht manchmal geglaubt. Heute hängt man bei "Morning Has Broken" gemütlich auf dem Sofa ab, im gestreiften Schlafanzug, und schläft noch ein Ründchen. Das geht auch deshalb besonders gut, weil der schmuseweiche Song von Cat Stevens im Kleinen Haus des Freiburger Theaters von den drei befrackten Herren an Piano, Kontrabass und Schlagzeug noch sanfter dahingehaucht wird als im Original – und weil der Schauspieler André Benndorff die immergleichen Liedzeilen so herausbringt, wie sein Haar ist: liebenswert verwuschelt. Und eins ums andere kommt aus den weißen hohen Türen der Wohlstandsaltbau-WG, in die Stefan Rieckhoff die Bühne verwandelt hat, hockt sich neben ihn, stimmt ein in die unsterbliche Melodie, bis sie gemeinsam ein hingetupfter Chor sind: die verpennten "Children of The Revolution", denen dieser hinreißende "Liederabend" von Tom Ryser gewidmet ist.

Warum gibt es keine Protestsongs der Gegenwart? Warum versammelt sich der Bürgeraufstand gegen Stuttgart 21 oder die Occupy-Bewegung nicht um eine Hymne des Widerstands? Das fragt sich die Dramaturgin Heike Müller-Merten im Programmheft. Der aktuellste Wutsong stammt von einem alten Haudegen: Konstantin Wecker ("Empört euch", 2011.) Ja, warum? Weil sich die U-Musik in so viele unterschiedliche Stile ausdifferenziert hat, dass die Jungen nicht mehr mit einer musikalischen Stimme sprechen können? Weil sich Widerstand anders organisiert: im naturgemäß schweigenden Internet?

Wie auch immer: Die Kinder der Revolution müssen auf die Musik ihrer Väter und Mütter oder sogar Großväter und Großmütter zurückgreifen. Wenn das mit dieser schönen, hintergründigen, musikalisch einfallsreichen Ironie geschieht wie bei Nikolaus Reinke, der der dezente, fast stille Mann am Klavier ist und die – ja, was: Revue? der sechzehn Lieder keineswegs nur aus dem Fundus der einschlägigen Revolutionsgesänge arrangiert hat, gerät das durchaus zum generationsübergreifenden Projekt. Die Älteren im Publikum dürfen sich bei dem einen oder anderen Song nostalgisch an ihre wilde (?) Jugend erinnern, die Jungen haben einfach Spaß: Denn Tom Ryser, der den sehr geglückten Freiburger Operettenausflug in "Orpheus in der Unterwelt" inszeniert hat, hat ein sicheres Gespür für Timing, Bewegung im Raum und, vor allem, für die Möglichkeiten und Fähigkeiten seiner singenden Schauspieler.

Da darf sich Jennifer Lorenz lüstern in Nina Hagens von Punk auf Lounge heruntergedimmten "TV-Glotzer" hineinlegen. Da darf Henning Heutmann mit bekümmerter Miene Monty Pythons "I’m So Worried" performen. Da gibt Charlotte Müller die asketisch-strenge Revolutionärin und Andreas Helgi Schmid mit unschuldigem Augenaufschlag das Hitlerjungenlied "Der morgige Tag". Aber die solistischen Auftritte fallen gar nicht so sehr ins Gewicht. Großartig gelungen sind die chorischen Versionen etwa von "Born to be Wild", das so gezähmt daherkommt, wie man es nicht für möglich gehalten hätte. Oder von John Lennons "Imagine" und "Come Together": Was Reinke da aus seinen Laiensängern herausholt, ist ganz außerordentlich.

Einer darf nicht mitsingen. Der hat eine andere Aufgabe zu erledigen: Als – um es schwach auszudrücken – engagierter Nachrichtensprecher haspelt Victor Calero – der trotz Businessanzug wie der klassische Revolutionär aussieht – aufrührerische Pamphlete in mehreren europäischen Sprachen herunter, dass einem schwindlig wird. Alles nur Zitat. Oder? Wenn Jenny Langner mit einer MP auf die Bühne stürmt und kurz danach eine Leiche zu beklagen ist, kippt der Spaß mit "Vorwärts und nicht vergessen" und den "Verdammten dieser Erde" um. Das kommt jäh und ist nicht recht zu begreifen. Will der Regisseur doch noch ernst machen mit den Kindern des Vaterlands, die zu den Waffen greifen, um das Tyrannenjoch (oder den Raubtierkapitalismus) abzuschütteln?

Eins steht aber fest: Die Revolution hat ihre tollen Lieder. Daran kann auch Ironie nicht rütteln. Riesenjubel. Man kann es verstehen.
– Weitere Vorstellungen: 31. Januar, 1., 11., 17., 24. Februar. 0761/496 8888

Und hier gibt's noch eine weitere Pressestimme zu lesen:

28.01.2012

Nebenbei...

Nebenbei...

Ursus hatte vorgestern einen Auftritt an der Kulturbörse in Freiburg im Breisgau.
Inkognito.
Er hatte sich so gut verkleidet, dass nicht einmal mehr er selber sich im Spiegel erkannte!

27.01.2012

Ufzgi

Ufzgi

Am Montag beginnt ein erster grosser Probeblock für's neue Programm. Weil wir Ufzgi *) hatten, haben wir jetzt schon schmutzige Hände!


kleiner Lexikoneintrag für unsere Deutschen Fans:
*) Ufzgi ist Schweizerdeutsch und heisst Hausaufgaben.

22.01.2012

Heute: 2x Dernière von IM ORCHESTER GRABEN

Heute: 2x Dernière von IM ORCHESTER GRABEN

Tickets gibts nur noch für die 13 Uhr Vorstellung von heute und zwar hier!

WICHTIG:
Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder keine Frage!!!

... wer darum künftig zuerst wissen will, wann auf die dritte Staffel die mögliche Vierte folgt, wird hier informiert und natürlich auch hier!

22.01.2012

...intensivst vermissen!

...intensivst vermissen!

Solch schöne Szenen, wie zum Beispiel diese hier im Bild, wo man sich auf der Bühne, nach einer sehr ungewöhnlichen «Money-Money» Version von ABBA, begleitet von euphorischem Applaus, in den Armen liegt, gehören zu den ganz, ganz, ganz vielen Momenten, die wir von nun an wieder intensivst vermissen!

Was für ein tolles Programm! Was für ein tolles Team!!!

Liebe Cameratas, liebe Bettina, lieber Niki & Danièle, ihr alle wart auch in der dritten Staffel einfach nur grossartig!
Wir freuen uns jetzt schon all die weiteren Stafflenen!

(Immerhin diese vage Aussicht lindert ein wenig das jetzt schon wachsende «Loch» danach)