Ursus & Nadeschkin

Tagebuch

Hier findet man alle weiteren Tagebuch-Einträge

21.10.2013

@ Zürichsee-Zeitung

@ Zürichsee-Zeitung

Zürichsee-Zeitung; 21.10.2013

NACH RASANTEM EINSTIEG FOLGT DAS GROSSE LOCH –
DAS PUBLIKUM LACHTE TRÄNEN

JONA. Bühnenkünstler Ursus & Nadeschkin boten in nur gerade sechs Minuten alles, was das Zuschauerherz gemäss Studien begehrt. Beide Vorstellungen im «Kreuz» am Freitag und am Samstag waren ausverkauft. Besucherinnen und Besucher lachten Tränen.

Dragiza Stoni

Es regnet Konfetti, und Tassen fliegen durch die Luft. Blumen werden überreicht, ein Paar trinkt Kaffee, tanzt. Laute Musik dröhnt aus den Lautsprechern. Besucherinnen und Besucher werden angehalten, die bereitgelegten Effektbrillen aufzusetzen, worauf sie auf der Bühne tanzende Herzen erblicken.

In schickes Weiss gekleidet, legt das Kabarett-Duo in sechs Minuten eine fulminante Show hin – ohne zu sprechen. «Ac­tion pur», sagt eine Besucherin. Nach dem rasanten Schauspiel geht es ans Aufräumen und darum, wie die beiden das Pu­bli­kum nun wieder loswerden. Und es geht um das grosse Loch.

WARTEN AUF DIE IDEE

Urs Wehrli und Nadja Sieger sitzen ruhig auf dem Stuhl, schauen auf den Boden und in die Luft, warten, bis sie eine neue Idee anspringt. «Das machen grosse Künstler so», sagt Nadeschkin. «Schauen denen auch 630 Personen dabei zu?», fragt Ursus. Die beiden Bühnenkünstler öffnen und schliessen laut quietschende imaginäre Türen, tanzen Charles­ton, erzählen Witze und rechnen vor, wie viel Zeit bei ihrer Show «Sechsminuten» gespart werden kann. Sie bauen eine Un­ter­hal­tung auf, die keine ist, um schliesslich wortlos tanzend loszufetzen.

KUNST MIT EINLAGEN

«Das Programm ist der Hammer», findet eine Familie aus Jona unisono. Eine junge Frau schwärmt, das sei nicht einfach Comedy, das sei Kunst mit akrobatischen Einlagen. Überrascht zeigten sich viele vom rasanten Einstieg der Show. Geradezu erschlagen fühlte sich Musik­pä­da­goge und Chorleiter Max Aeberli, der am Samstagabend ebenfalls im Pu­bli­kum anzutreffen war und sich als grosser Fan entpuppte. Diese Provokation ist ge­wollt. «Die Menschen haben einfach immer weniger Zeit für alles», erklärt Nadeschkin nach der Show im Gespräch. Das wollten sie mit ihrer neuen Bühnenshow verdeutlichen. Der Auftritt im «Kreuz» machte dem Duo offensichtlich grossen Spass. Die Besucherinnen und Besu­cher am Samstagabend lachten schallend, klatschten und antworteten bei Fragen laut. «Toll, wenn die Leute so mit­ma­chen», freute sich Nadeschkin – am Freitag habe das Publikum verhaltener reagiert.

Hier findet man alle weiteren Tagebuch-Einträge