Ursus & Nadeschkin

Tagebuch

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29.06.2006

FüNF FRAGEN AN URSUS

FüNF FRAGEN AN URSUS

© Der Bund

FüNF FRAGEN AN

Ursus Wehrli

Kabarettist und Komiker. Autor der Bücher «Kunst aufräumen» und «Noch mehr Kunst aufräumen» sowie die eine Hälfte des Duos Ursus & Nadeschkin. Ursus Wehrli räumt Klee auf: Zentrum Paul Klee, Sonntag, 2. Juli, 18 Uhr. zvg

In «Kunst aufräumen» sind es oft Werke der Klassischen Moderne, in die Sie Ordnung bringen. Welche Kunst eignet sich besonders gut zum Aufräumen?

Theoretisch jede. Im Zusammenhang mit der WM begann ich sogar, Nationalflaggen aufzuräumen. Das geht bei fast allen, ausser bei der Ukraine . . . Bei den Werken der Klassischen Moderne verhält es sich oft so, dass der Durchschnittsbetrachter findet, er verstehe das nicht, oder dass es keine Kunst sei, ein paar bunte Klötzchen zu malen. «Kunst aufräumen» thematisiert diese Verunsicherung. Es kommt ja auch vor, dass man in einer Ausstellung vor dem Feuerlöscher steht und nicht weiss, ob das nun Teil des Kunstwerks ist. Ich finde es spannend, da ein wenig Ordnung hineinzubringen.

Geht es Ihnen darum, heilige Kühe der Kunst anzutasten?

Ich denke, es schadet der Kunst nicht, im Gegenteil. Ich empfinde es als wohltuend, die Kunst vom Sockel zu holen, denn ein Blick mit zu viel Respekt engt die Wahrnehmung ein. Meine Bücher können auch dazu führen, dass man Kunst genauer betrachtet und vielleicht Zugang findet zu etwas, wovon man vorher glaubte, man verstehe es nicht. Die Methode von «Kunst aufräumen» wird oft in Schulen praktiziert - Kindern macht es offensichtlich Spass, ein Werk zerschneiden zu dürfen und daraus etwas Eigenes zu erfinden.

Darum, wie Ihnen die Idee kam, Kunst aufzuräumen, ranken sich verschiedene Geschichten. Können Sie Klarheit schaffen?

Ich drücke mich immer darum, über Ideen zu sprechen, denn etwas entsteht ja nicht aus heiterem Himmel, sondern entwickelt sich über längere Zeit. Ich denke, «Kunst aufräumen» hat mit einer grundsätzlichen Haltung den Dingen gegenüber zu tun: Ich mag es, eine Sache von einer anderen Seite her anzusehen. Das befreit und inspiriert. Eigentlich ist es ja völliger Unsinn, gerade in die Kunst Ordnung hineinbringen zu wollen, denn das ist der Ort, wo die Freiheit erlebbar und das Chaos zuhause ist. Ich glaube, eigentlich fing das Ganze mit Tinguely an, ich stellte mir vor, wie es in seinem Kinderzimmer aussah, und wie seine Mutter hereinkam und zu ihm sagte: «Jeannot, was hast denn du für einen Saustall hier?!»

Am Sonntag räumen Sie in Bern Klee auf. Muss das Zentrum Paul Klee um seine Werke bangen, wenn Sie mit Schere und Leimstift aufkreuzen?

Ich finde es mutig, dass mich ein Museum in seine Räumlichkeiten einlädt, denn die Schere werde ich dabei haben . . . Paul Klee war ja eigentlich ein sehr ordentlicher Künstler, er notierte alles ganz exakt. Und trotzdem eignen sich seine Werke sehr gut zum Aufräumen, denn es gibt auf seinen Bildern viele Details und Figuren, die wild verstreut sind. Oder man kann die schiefen Gesichter auf seinen Porträts gerade rücken.

Wird das Kunstaufräumen eine ernsthafte Konkurrenz zu Ihrer Tätigkeit als Hälfte des Komiker-Duos Ursus & Nadeschkin?

Nein, aber das eine befruchtet das andere. «Kunst aufräumen» soll vor allem ein Buchprojekt bleiben, die Auftritte sind nicht die Regel, sondern finden immer im speziellen Rahmen statt, in Museen oder an Tagungen. Ich war schon an ganz eigenartige Anlässe eingeladen, an einen Design-Kongress in den USA oder an eine internationale Putz-Fachtagung. Vor mir referierte jemand über ökologische Putzmittel, und danach kam ich und räumte Kunst auf. (reg)

28.06.2006

Was wir lustig finden

Was wir lustig finden

Heute durften wir während einer Stunde am Schweizer Radio ausschliesslich das laufen lassen, was WIR lustig finden.

Für die Sendung «CH-umor» im Spasspartout von DRS 1 überliess man uns das Studio und wir konnten ungestört und in Ruhe unsere Lieblingsnummern unserer Lieblingskomikerkollegen und -kolleginnen laufen lassen.
Und das beste ist: es handelt sich um eine AUFZEICHNUNG, das heisst, die Ausstrahlung davon erfolgt erst im Herbst, sodass wir dann Zeit haben, das Ganze nochmals zuhause in der Stube anzuhören!
Und wenn Sie nicht reinreden, dürfen Sie dann auch mithören.

(Das genaue Datum wissen wir aber auch noch nicht. Wir geben es in Kürze hier bekannt)

Zusatz zum Bild:
Zufälligerweise kamen bei unserem Selbstauslöserfoto unsere Köpfe unter die Räder. Das macht aber nicht viel, denn hier handelt es ich ja um Radio, und da gibt's ja grundsätzlich nichts zu sehen...!

26.06.2006

Es wird aufgeräumt

Es wird aufgeräumt

© Solothurner Zeitung / MLZ; 26.06.2006

Es wird aufgeräumt

Bern: Ursus Wehrli räumt am kommenden Sonntag im Zentrum Paul Klee Bilder von Klee und anderen Künstlern auf.

Nachdem das Buch «Kunst aufräumen» zu einem Bestseller avanciert ist, gibt Ursus Wehrli nun am Sonntag in Bern in einer Live-Performance Einblick in sein Werk und macht reinen Tisch: Ob Klee und Mirê, Mondrian und Picasso, Van Gogh und Breughel: Alle werden sie neu geordnet - platzsparend und übersichtlich! Was dabei herauskommt, ist erstaunlich. Es entstehen neue Kunstwerke, die sich in Originalität und Ästhetik durchaus mit ihren «unordentlichen» Vorbildern messen können.

Ursus Wehrli eröffnet eine neue Sichtweise auf die Kunst, erläutert seine Sicht von Ordnung und Chaos und erklärt, warum die Methode funktioniert und wenn nicht, warum es trotzdem Spass macht.

«Kunst aufräumen» ist die Therapie für verzweifelte Kunstkritiker und eine Offenbarung für Kunstliebhaber - vor allem aber ist es die verspielt-absurde Lösung, wenigstens dort Klarheit zu schaffen, wo es am wenigsten Sinn macht!

Ursus Wehrli ist Linkshänder, Querdenker und gelernter Typograf. Seit 17 Jahren tourt er zusammen mit Nadja Sieger als Komikerduo Ursus & Nadeschkin und wurde in dieser Konstellation mehrfach ausgezeichnet.

Wehrli lebt als Komiker, Kabarettist und freischaffender Künstler in Zürich. Auf die Idee, Kunst aufzuräumen, kam er, als er eines Morgens beim Brötchenholen vom Winteranfang überrascht wurde und an die Ohren fror. (mgt)

Performance So, 2. Juli, 18 Uhr, Zentrum Paul Klee (Auditorium), Bern. Vorverkauf: Museumskasse oder www.kulturticket.ch, Tel. 0900 585 887.

20.06.2006

Sommer

Sommer

Bei diesem schönen Wetter werden sogar die Hunde braun!

18.06.2006

Die «ART» der Basler

Die «ART» der Basler

ART 37 - 2006 (Foto: Cehabe)

An der diesjährigen Art Ausstellung in Basel liessen wir die schön teuren Bilder lieber an ihren Wänden hängen, und trugen stattdessen unsere, von eigener Hand fotografisch festgehaltene, und darum viel günstigere Reflektion, im Rahmen von «art unlimited», bezw. gespiegelt in einem Rahmen einer Installation von «art unlimited», nach Hause.

«Price upon request» kann man übrigens im Kleingedruckten bei fast allen angepriesenen Kunstwerken lesen, und wer tatsächlich die Frage nach dem Preis wagt, merkt schnell, dass unter «art unlimited» nicht nur das Kreative sondern auch das Rechnerische gemeint ist: Die Möglichkeiten in beiden Belangen sind eben nach oben offen, wenn selbst ein einfacher Einkaufszettel, der hier zweckentfremdet und gerahmt an der Wand hängt, mindestens 2'000.- Euro kosten muss. Das hat schon eine «Art»...!

Heute Sonntag ist übrigens der letzte Tag dieser aussergewöhnlichen Kunstmesse.
Wer's verpasst hat's nicht gesehen, - und wahrscheinlich stattdessen lieber die WM geschaut!

Frankreich gegen Sürkorea - 1:1
Brasilien gegen Australien - 2:0
Japan gegen Kroatien - 0:0