Tagebuch
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Dezember November Oktober September August Juli Juni Mai April März Februar Januar28.10.2005
Palmen im Herbst
Wo befindet sich dieses Stadttheater?
a) in Genf?
b) in Burgdorf?
c) in Winterthur?
d) wo anders.
28.10.2005
Unser Weg.
In unseren mittlerweile 18 gemeinsamen Bühnenjahren treffen und trafen wir immer wieder auf Veranstalter, die uns erklären, dass sie mitverantwortlich sind an unserem Werdegang und Gedeih. Je bekannter man wird, desto grösser auch die Zahl jener, denen man – unbewusst – lebenslängliche Dankbarkeit schulden täten. Ohne «sie» kein «uns»! So lehrt man es uns.
Nun ist aber heute der Tag der Wahrheit und wir wollen uns erklären:
Ursus & Nadeschkin taten ihren jahrelangen Weg zur Bühne hin, entlang eines ausgeklügelten Navigationssystem im Backstagebereich! Unser technisches Helferteam ist also ganz allein Schuld an unserem Werdegang! Es sind das kleine Heinzelmännchen in dunkelblauen Overalls im Hintergrund die uns in all den Jahren die helfenden Wegweiser schnitzten, uns am Händchen führten und uns den richtigen Weg zeigten!
Ohne sie und ihre Hinweisschilder würden wir den Weg zur Bühne niemals finden!
Ihnen gebühre unser aufrichtiger Dank!
27.10.2005
Von Schrippen & Stullen – deutschländisch (Teil 1)
Das Publikum, dass wir in deutschen Theatern jeden Abend zu sehen bekommen, sieht zwar immer ähnlich aus, heisst aber immer wieder anders. Mal heisst es Horst, mal Günther, mal Waltraud, mal Kerstin
So ähnlich siehts auch mit dem Catering aus, dass uns vor jedem Auftritt mehr oder weniger aufwändig in die Garderobe gestellt wird.
Optisch jeweils ähnlich, ist doch die Bezeichnung sehr variabel, je nach geografischer Lage des Auftrittsortes.
Was bei uns ein ZVIERI ist, kann hier je nach Ort die VESPER, das VIERUHRBROT, die BROTZEIT, das HALBABENDBROT oder die JAUSE sein.
Und was man hier auf dem Bild erkennen kann, ist nicht einfach ein Brot mit Fleisch, nein, sondern
ein SCHNITTCHEN, eine SCHRIPPE, eine STULLLE, ein RUNDSTÜCK, eine SEMMEL oder ein WECKEN.
Die ernüchternde Tatsache, die wir nach jahrelangen Tournee durch deutsche Garderoben und Caterings allerdings feststellen: die geschmackliche Qualität eines belegten Brotes ist nicht unbedingt höher, je mehr Bezeichnungen es dafür gibt...
Mehr dazu ein ander Mal.
27.10.2005
Bank Leu, Gala, 27.10.
In der altehrwürdigen Empfangshalle im Prunkbau des ältesten Schweizer Finanzinstitutes an der Bahnhofstrasse Zürich.
Der marmorverzierte Raum wurde für uns zum Theater umgebaut und ist in Erwartung von 100 Devisenhändlern, Anlageberatern, Brokers und deren CEOs, die ihre Anzüge bald in diese Stuhlreihen drücken werden und uns zwei Komikern zuschauen werden.
Wir wiederum sind zurzeit dieses Bildes noch am Vorbereiten und ziemlich nervös, weil ein Auftritt an einem geschlossenenen Anlass immer unberechenbar ist. Vor allem aber auch, weil wir noch nicht wissen, wie wir die ganzen Fachbegriffe wie 'Treasury', 'Hedge Fonds', 'Private Banking', 'Vermögensverwaltungsmandat' und 'OnlineBanking' (um nur mal die simpleren zu erwähnen...) in unser Programm einbauen könnten.
Die Vorstellung lief überraschend toll, das Publikum ging verblüffend aus sich raus und wir haben sogar noch richtig viel dazugelernt:
z.B. dass 'Private Banking' eben nicht heisst, dass man das Geld unter der privaten Matraze versteckt; oder, dass eine 'CD-Rom' kein italienischer Schnellzug ist und dass man nicht unbedingt mit 'Gesundheit!' antworten soll, wenn jemand 'Hätsch Fonds' sagt.
24.10.2005
In der Schweiz Sitzen.
Wenn so viel los ist, man zum Schlafen fast nur Hotelbetten benutzt, die Künstlergarderobe zum Kleiderschrank mutiert, der Tourbus zum Haus, das Restaurant zum Wohnzimmer, und die Handyrechnung steigt und steigt, dann ist selten Zeit zum Sitzen.
Nun haben aber Ursus & Nadeschkin zwei ganz wichtige Frauen, die sie ab und zu mit cleveren Tricks zum Sitzen verführen. Heute zum Bespiel reisten die beiden extra von Zürich nach Basel, wo sie dann tatsächlich für gute zwei Stunden zusammen mit uns und dem Hund Sitzen konnten.
Das war grossartig!
(im Bild v.l.n.r. Mocca, Nadja, Bea, Bettina, Urs)
Sitzen - Definition:
Sitzen ist nicht nur gesund für den Körper, sondern auch für die Seele. Sitzen klärt den Blick in die Zukunft, entwickelt Projekte, verteillt Kräfte und stärkt den Teamgeist. Sitzen hilft Entscheidungen besser zu treffen und bremst unnötige Anfragen aus. Kurz: Sitzen verbindet.
...nur Liegen ist schöner!