Ursus & Nadeschkin

Tagebuch

Direkt zu einem Monat im Jahr 2021 springen:

Dezember November Oktober September August Juli Juni Mai April März Februar Januar

15.12.2021

Die Zuckerpflaumenfähre auf 2000m

Die Zuckerpflaumenfähre auf 2000m

Schön war es im pumpsvollen Zelt mitten im Schnee!
Seit 1991 gibt es nun dieses Festival und seit 1996 dürfen wir regelmässig ein Teil davon sein. Wir geniessen es immer noch und immer wieder, dass ein paar Verrückte vor 30 Jahren die Idee hatten, ein Zirkuszelt mitten in die Bergwelt zu pflanzen und hier ein Humorfestival zu veranstalten!
Danke an alle Beteiligten... und natürlich Danke an Toby (ganz links) und Jay (ganz rechts), die alles möglich gemacht haben, dass die Zuckerpflaume über die Bühne gehen konnte!

13.11.2021

Heute @ St.Galler Tagblatt

Heute @ St.Galler Tagblatt

HipHop, Bollywood und Zauberei – Ursus und Nadeschkin stehen mit einem vollgepackten Programm auf der Bühne doch:
«Das Publikum ist noch ängstlich»

Im Rahmen des 20-Jahre Jubiläums des Kabaretts in Kreuzlingen treten das Duo Ursus und Nadeschkin - Urs Wehrli und Nadja Sieger - an drei Abenden auf. Noch sind einige Tickets zu vergeben.

Das Duo Ursus und Nadeschkin - Urs Wehrli und Nadja Sieger - macht keine halben Sachen und bringt Comedy, Tanz sowie Theater ins Kabarett in Kreuzlingen (KiK). An drei Abenden führen sie im Dreispitz-Saal ihr zehntes Bühnenprogramm «Der Tanz der Zuckerpflaumenfähre» auf.

2002 Jahren ging der Vorhang beim Festival Kabarett in Kreuzlingen (KiK) zum ersten Mal auf. Um das zu feiern, lädt Programmleiter Micky Altdorf unter dem Moto «20 Jahre KiK und kein bisschen leise» seit Oktober und bis Frühling über 20 Künstler innen und Künstler nach Kreuzlingen ein. Wegen Corona verlaufe der Ticketverkauf allerdings sehr harzig, wie er verrät. Für die Auftritte von Ursus & Nadeschkin am 16., 17. und 18. November sind hier noch Karten verfügbar.


Wie viele Auftritte konnten Sie in diesem Jahr bereits machen?
Nadeschkin: Bisher sind es 33. In normalen Jahren spielen wir 80-90.

Vor vollen Rängen?
Ursus: Dafür, dass es zurzeit bei allen Veranstaltungen etwas harziger läuft, sind wir sehr positiv überrascht: Im Durchschnitt hatten wir 80 Prozent Auslastung.

Fiel es Ihnen leicht nach der «Zwangspause» wieder in die Routine zu kommen?
Nadeschkin: Es ist immer ein bisschen holprig, wenn wir nach einer langen Spielpause einen Neustart machen. Aber diesmal waren ja unsere ersten Shows im April vor nur 50 zugelassenen Zuschauern, und das allein war sehr besonders. Wir hatten sicher 20 Jahre lang kein so kleines Publikum mehr.

Es war und ist bekanntlich eine schwierige Zeit für Künstlerinnen und Künstler, muss die Kulturbranche sich neu erfinden?
Ursus: Neuerfinden klingt gut. Aber ehrlich gesagt haben es gerade neue Namen und Produktionen im Moment extrem schwer. Das Publikum ist immer noch ängstlich, nicht wirklich zahlreich und setzt eher auf Altbekanntes.

Wie kommt es, dass Sie gleich an drei Abenden in Kreuzlingen auftreten?
Nadeschkin: Die drei Vorstellungen wurden vor Corona geplant. Ausserdem haben wir in Kreuzlingen sieben Jahre lang nicht mehr gespielt, und damals waren die zwei angesetzten Shows sofort ausverkauft.

Worauf kann sich das Publikum in Kreuzlingen freuen?
Ursus: Auf einen sehr bewegten Abend, an welchem wir HipHop, Bollywood und Ballet tanzen – oder es wenigstens versuchen –, zaubern – oder es wenigstens versuchen –, auf wortgewandte Dialoge, und viele Momente, in denen wir uns selber und das Publikum mit Dingen überraschen.

Das Programm «Der Tanz der Zuckerpflaumenfähre» haben Sie bereits im Jahr 2019 kreiert. Empfanden sie es als Vorteil, fast zwei Jahre zu haben, um eine Vorführung zu überarbeiten oder schafft man dadurch zu hohe Anforderung an sich selbst?
Nadeschkin: Wir hatten in den zwei Jahren kaum Zeit zum Überarbeiten. Wir waren bis Ende 2019 auf Tour, und parallel dazu entwickelten wir neue Nummern für den Zirkus Knie. Dort spielten wir dann die Premiere im März 2020 – obwohl kein Publikum zugelassen war, und danach mussten wir monatelang auf Abruf bleiben und die ständige Verschiebung der Tour in Kauf nehmen. Im September durften wir dann endlich loslegen, um dann im Oktober schon wieder ausgebremst zu werden. Genau gleich erging es uns dann mit der Wiederaufnahme der«Zuckerpflaumenfähre». Diese wurde von Januar 21 auf September 22 verschoben, weshalb wir kurzerhand ein «Corona-Spezialprogramm» entwickelten: Nur 70 Minuten lang, mit offenen Türen zum lüften und Publikum auf Abstand. Diese Zwischen-Produktion war coronakompatibel, irgendwie auch lustig, aber finanziell und organisatorisch ein Desaster. Nun freuen wir uns, dass es wieder richtig losgehen darf!

Vor sieben Jahren waren Ursus und Nadeschkin mit dem Programm «Weltrekord» in Kreuzlingen. Haben Sie während des Lockdowns ein neues Talent an sich entdeckt?
Ursus: Wir haben uns in Geduld geübt – nicht wirklich ein erstrebenswertes Talent... Viele Dinge, die wir neben unserer Theaterarbeit gerne tun, waren ja ebenfalls abgesagt. Unsere Lust am Bienenzüchten oder Brotbacken, unser Hang zum Stubenhocken, das Börsenmaklergen oder das Talent zum Netflixabonnieren haben wir auch im Lockdown nicht entdeckt.

Wie sehen Ihre Pläne für zukünftige Projekte aus?
Nadeschkin: Wir beschäftigen uns am liebsten, mit dem, was jetzt ist, von daher ist unsere Zukunft vor allem die Gegenwart!

* Das Interview von Johanna Lichtensteiger mit Ursus & Nadeschkin wurde schriftlich geführt.
Foto © Roberto Conciatori

01.11.2021

«Ich lasse mir von ­meinem Sohn vorlesen»

«Ich lasse mir von ­meinem Sohn vorlesen»

NZZ Folio – 01. November 2021 Seite: 64 MEINE BÜCHER

«Ich lasse mir von ­meinem Sohn vorlesen»
Nadja Sieger von ­«Ursus und Nadeschkin» über Bücher, die ­beruhigen, nerven und Ehen retten.

Das Buch, aus dem mir mein zehnjähriger Sohn jeden Abend vorliest:
«Woodwalker» (2016–2019) von Katja Brandis schafft das Kunststück, dass vorpubertäre Kids lesen, statt aufs Handy zu starren. Die Buchreihe über Wesen, die sowohl Menschen- als auch Tiergestalt annehmen können, hat Suchtpotential.

Das Buch, das Ehen retten kann:
«Alles über die fabelhaften Wechseljahre», lautet der treffende Untertitel von Sheila de Liz’ Bestseller «Woman on Fire» (2020). Das Buch ist das perfekte Lesemittel – nicht nur für Frauen, sondern vor allem für ihre Männer. Es kostet viel weniger als eine Scheidung und erklärt, was passiert, wenn Frauen ab vierzig wieder anfangen zu pubertieren.

Das Buch, das mich nervte:
«5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen» (2013) von Bronnie Ware wurde mir als Geheimtip ausgeliehen. Es sei «etwas vom Besten». Nun hoffe ich, dass ich es bald wieder zurückgeben kann und bei der Übergabe nicht lange darüber reden muss.

Das Buch, das mir als Hörbuch untergejubelt wurde:
«Wieso Frauen immer Sex wollen und Männer immer Kopfschmerzen haben» (2014) von Christian Thiel ist eine wunderbare Erzählung über Liebe, Beziehung und Sex. In fröhlichem Stil wurden mir fünfeinhalb Stunden lang Gedanken und Erkenntnisse vorgelesen, die mit altbackenen Vorurteilen, Phantasien und stigmatisierten Haltungen aufräumen.

Das Buch, das mich ungesehen beruhigt:
«Welt aufräumen» (2021) meines Bühnenpartners Urs Wehrli, das eben herausgekommen ist. Ein Buch, das ich an Weihnachten all meinen Liebsten verschenken kann, was mich jetzt schon beruhigt!

Das Buch, das zu Unrecht viel zu unbekannt ist:
«Mit Timofej durch die Taiga» (1977) von Nelly Däs hatte ich als Kind permanent von der Bibliothek ausgeliehen. Ich las die Geschichte von der Freundschaft eines Waisenjungen mit einem Jäger immer wieder. Dreissig Jahre später – die Bibliothek gab es nicht mehr – ersteigerte ich ein gebrauchtes Exemplar. Es wiederzufinden war für mich elementar wichtig.

28.10.2021

WELT AUFRÄUMEN, Buchvernissage in der Lichthalle Maag

WELT AUFRÄUMEN, Buchvernissage in der Lichthalle Maag

An der gestrigen Buchpräsentation von WELT AUFRÄUMEN konnte man im wahrsten Sinne des Wortes in die Bilder eintauchen. Ein wunderbarer Abend und der würdige Abschluss eines aufwändigen Projektes.

21.10.2021

Ursus und Nadeschkin brillieren in Sursee

Ursus und Nadeschkin brillieren in Sursee

© Luzerner Zeitung
Am Mittwochabend wurden die «Soorser Comedy Täg» eröffnet. Die Verantwortlichen erhielten dabei den Surseer Kulturpreis.

Mit einer Ballett-Einlage eröffneten Ursus und Nadeschkin gestern die «Soorser Comedy Täg». Und das Publikum war spürbar dankbar, endlich wieder in einem Theater sitzen zu dürfen. Mit gewohntem Wortwitz überzeugten die zwei und integrierten die Zuschauerinnen und Zuschauer immer wieder in das Geschehen.

Fee oder Fähre? Das war eine der Fragen, denen Ursus und Nadeschkin auf den Grund gingen. Es wurde gezaubert, gesungen, der Inder in uns gesucht und demonstriert, wie gefährlich die Bühne sein kann – und wie praktisch es ist, ein Duo zu sein. Sofort volle Bühnenpräsenz «Es war von allen Seiten eine grosse Freude und Erleichterung zu spüren, dass es nun wieder losgehen darf», beschrieben Ursus und Nadeschkin die Rückkehr auf die Bühne. Mit ihrem zehnten Programm «Der Tanz der Zuckerpflaumenfähre» ist das Duo bereits seit 2019 – mit grossen Pausen – unterwegs: «Einerseits spielten wir das Programm ein Jahr nicht, weil wir beim Zirkus Knie waren, dann verschob sich die Wiederaufnahme des Stücks wegen Corona. Für uns ist es also immer noch das neue Programm.»

Kunstschaffende hatten in den letzten knapp zwei Jahren wenig Gelegenheit, aufzutreten. Wie sieht es mit Anlaufschwierigkeiten aus? «Wir haben immer wieder das Gefühl, wir müssten uns warmlaufen, selbst nach einer kleinen Pause von zwei Wochen. Das ist aber nach fünf Minuten verflogen und man merkt, dass man schnell wieder weiss, wie es geht», betonen Ursus und Nadeschkin. Warmlaufen mussten die zwei Comedians in Sursee nicht. Das eingespielte Team setzt auf Running Gags und Liebgewonnenes, wie zum Beispiel das meist gelbe Outfit von Nadeschkin – egal ob Tutu oder Hose und Weste.

Dass das Programm schon vor Corona entstand, war auch daran zu merken, dass es eine halbe Stunde dauerte, bis ein erstes Mal Corona überhaupt erwähnt wurde. Ursus und Nadeschkin sind sich sicher: «Corona ist kein grosses Thema, denn wir denken, dass die Leute schon genug darüber gehört haben.»

Foto: Urs Hanhard