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Wie schön: eine Pressekritik! Und was für eine!
Wir sind Titelgeschichte in der Luzerner Zeitung, im St. Galler Tagblatt, in der Nidwalder Zeitung, in der Aargauer Zeitung, in der Zuger Zeitung, und, und und...
Standing Ovations an der Première!
Ursus & Nadeschkin zeigen nach sieben Jahren ein neues Programm, es heisst «Prspktvnwchsl» und ist schlichtweg hinreissend: Die Uraufführung im Casinotheater Winterthur war ein Ereignis der Sonderklasse. Bei Tourneestart sind viele der Vorstellungen bereits ausverkauft.
PLÜSCHTIERE SCHIESSEN ZURÜCK
von Daniele Muscionico
Geschlagene sieben Jahre mussten wir warten. Sieben volle Jahre hat es gedauert, bis Ursus und Nadeschkin ein neues Programm präsentieren. Und dann die Hiobsbotschaft, an der Uraufführung im bis unters Dach besetzten Casinotheater Winterthur – das Haus rockt, die Rauchmaschine hustet, Stroboskope blitzen: Die einzigartigen, unvergleichlichen Synchronschwimmer der Bühne trennen sich! Ursus bleibt, Nadeschkin hört auf, nach 39 Jahren geht jeder seine Wege.
Wie ist das möglich? Leicht ist es möglich. Einen Schritt von Nadeschkin durch die Bühnentür ohne Wand, und schon ist sie «privat». Sie schaut ihrem Ex auf der Bühne zu, und der, «das ist jetzt natürlich eine spezielle Situation», spricht den Text allein weiter.
Unangenehm ist ihm das durchaus nicht. Jetzt ist er der Platzhirsch, der er schon immer heimlich war. Ist nun alles aus zwischen den beiden, und wir sind die Zeugen? Im Saal bereitet sich Unruhe aus
Ankündigung einer stillen Auflösung?
Überraschen darf uns die verstörende Szene nicht: Ursus und Nadeschkin denken über das reale und das metaphysische Ende bereits Zeit ihres Bühnenlebens nach. In jedem Programm ist der Abschied, Abgang – aber auch der Auftritt, Anfang – die Klammer, die alles zusammenhält.
«Aufhören wäre einfach» heisst der Dok-Film von Stefan Jäger über die Ausnahmekünstler, der 2019 vorwegzunehmen schien, was aktuell in der Luft liegt. Trotz internationalem Preisregen von New York bis Melbourne steht augenscheinlich Emanzipation an. Sie wirkt an der Uraufführung bedrohlich echt.
Nur ein kleiner Ausfallschritt im Absurdisten-Tango der beiden und «Aus die Maus». Genau so heisst sogar Nadja Siegers Erfolgsstück über Obdachlosigkeit, das sie 2016 für das Berliner Grips Theater schrieb, und das bis heute gespielt wird. Aus die Maus auch für die Erfinder des Synchron-Sprechs im Casinotheater Winterthur?
Natürlich tut den Schritt ins Neue Nadeschkin, die so oft von Ursus untergebuttert wird. Sie geht durch die Tür, packt ihren Koffer, leistet sich endlich «Freizeit», den «Tenniskautsch» dazu hat sie sich bereits organisiert. Kein Mansplaining mehr, raus aus der Symbiose, ab ins eigene Leben, weg aus dem Theatersaal und ran an die Bar.
Doch Theater-Bars, auch in Winterthur, haben eine ärgerliche Eigenschaft. Sie sind während der Vorstellung geschlossen. That’s real life und kein Theater. Nadeschkin, weil auf dem Trockenen, kehrt alsbald in den Saal zurück. Doch ihr Abgang und alles, was auf ihn folgt, führt zu dem, was das neue Programm verspricht, einen «Prspktvwchsl». Was bleibt, wenn die eine Hälfte fehlt? Und seien es bloss in einem Wort die Vokale.
Ursus und Nadeschkin, Urs Wehrli und Nadja Sieger, sind ein Phänomen. Man kann es nach der Uraufführung am Dienstag nicht anders benennen. Nach fast vierzig Bühnenjahren verschieben sie noch immer Perspektiven. Nach einer Bühnenkarriere, die ihresgleichen sucht, scheinen sie tatsächlich weiterhin besser zu werden! Frischer sogar, jünger, keine Frage – und vor allem mutiger.
Mutig sind die beiden formal und inhaltlich. Sie erfinden sich nochmals neu und als Zweiheit ähnlich wie bei «Solo» (2004). Die akute Synchronität trennen wollen gehört sisyphushaft zu ihren Marotten. Sie: anarchistisch und subversiv, er: auf schrecklich sympathische, enervierende Weise. Das Premierenpublikum klatscht sich die Hände wund.
Doch war je eines ihrer letzten zehn Programme derart rockselig, tanzverrückt, mit scharfen Messern zugange? War jemals eine «Zuckerpflaumenfähre» oder ein anderes Vorgängerereignis annähernd so hochtourig, hochgeputscht und hochgerüstet? Das Duo, das mit Regisseur Tom Ryser in Wahrheit ein Trio ist, bedient die grosse Show und das Entertainment-Spektakel. Eine laute Zeit will wohl laute Mittel. Denn ja, Ursus und Nadeschkin machen es wie alle, sie rüsten auf.
Mit dem verqueren Hintersinn der Schweizer Dadaisten und ihren Nachfolgerinnen wird deshalb eine Ritterrüstung zur Requisite. Natürlich eine mit Füllung, damit in Erfüllung geht, was sich Ursus schon zu Beginn des Abends dringend wünscht. Er wäre gerne magnetisch!
Mit softer Ware gegen Aufrüstung
Als er es wortwörtlich ist, darf sich das Publikum seiner bedienen. Die kleine Interaktion à la Marina Abramovic – ohne Schnittwunden allerdings –zählt nicht unbedingt zu den Höhepunkten des Programms, doch visuell besitzt sie unbestritten Schlagkraft. Denn hier wird nicht scharf geschossen, sondern sehr, sehr weich und mit Reverenz an Budenzauber. In Ursus’ und Nadeschkins Bude allerdings werden keine Plüschtiere abgeknallt, sondern die Plüschtiere vom Opfer zu Tätern umgewertet: Das Spielzeug schiesst zurück!
Soft skills gegen Lebenshärte. Vielleicht ist dies ja das subkutane Motto, das sich wie ein rosa Faden durch die Bühnenjahre der beiden zieht. Zudem ist es schlicht unerhört: Jede Bewegung sitzt, jeder Tanzschritt, jeder Ton trifft genauso wie jede verpasste Pointe. Ursus und Nadeschkin sind die bessere Rolex, die bessere Omega, die währungsstabilere Swatch: Sie sind ein Schweizer Bühnenuhrwerk von Weltklasse!
04.06.2025
Première von PRSPKTVNWCHSL
Was für eine Première!
Was für ein Team!
Wow!
Endlich Première –
es war ein wunderbarer Abend gestern im Casinotheater.
Wir sind beglückt, berührt und übewältigt von dem vielen begeisterten Feedback –
und sehr erleichtert.
Alle hier auf dem Bild waren und sind Teil von unserem PRSPKTVNWCHSL:
vlnr:
Tino Buccia, der italienische Nationalspieler, an dessen Hand Ursus an der Europameisterschaft einlaufen konnte...
Schoscho, Nadeschkins Tenniskautsch...
Der Tiger der Nadeschkin im Sprüngli zum Kafi einlädt,
Matthias Maurer, unsere grosse Stagehand,
Lücu Hallauer, Cheftechniker, Tourtechniker, Licht- Tür- und Tonmeister...
Céline Hafner, unsere liebste und beste Produktionsassistentin...
Regina Staiger, die sich um unsere Kostüme kümmert...
Peter Affentranger, Bühnenbildner, Requisitenbauer, Türöffner...
Toby Müller, Cheftechniker, Tourtechniker, Licht- und Tonmeister...
Caroliine Haerdi, Messerwerferin...
Marcello Weiss, der all unsere Programm filmt und schneidet...
Bettina Tamo, langjährige Produktionsleiterin und Beraterin...
Rico Gurtner, Lisa Roth und Manu Stieger von unserer wunderbarperfektsuperorganisierten Agentur...
Ritschi, der uns mit seiner Erfahrung und seinem Studio beim Song GITSCHO supportet hat...
Reto Zürcher, Waffenschmied und Rüstungsveredler...
Monika Schäppi, unsere Kautschfrau, die uns kautscht, wenn wir mal ein Kautsching brauchen...
und vorne die Frau in Gelb, der Mann in Blau und ihr Regisseur Tom Ryser!
DANKE EUCH ALLEN, ohne Euch wäre das alles nichts geworden ;-)
24.05.2025
Das KLANGHAUS Toggenburg ist eröffnet!
Am Samstag waren wir unter dem Programmpunkt «Kicherlaute & Störgeräusche» unterwegs:
Zwischen Kurzauftritt und Kurz-Ausritt,
durch einen laaaaangen, sehr musikalischen Tag
im neu eröffneten, wunderbaaaren KLANGHAUS,
(kein eigentliches Haus, sondern ein begehbares Instrument)
mit und ohne unserem singendem Esel Ferd,
und seiner lieben Tiertrainerin Tana.
Schön war's!
20.05.2025
U&N in schwarz?
Wir hatten gestern noch ein kleines zusätzliches Projekt...
Eine winzige Nebenrolle.
Der Film wird am Sonntag, 29. Juni 2025, um 18:45 Uhr auf SRF1 ausgestrahlt.
:-)
10.05.2025
Unser Publikum hat Spass – genauso wie wir!
ENDLICH!
Nach vielen, strengen Probe-Monaten sind wir soweit:
Unser neues Stück spielt sich so, dass es alle freut, (uns selber auch).
Unser Publikum hat Spass und spaziert glücklich nach Hause.
Jetzt folgt viel Ausschlafen und neue Kraft schöpfen, denn in einer Woche startet bereits die eigentliche Tournee 2025!
Foto: © Joel Schweizer (Biel)