Ursus & Nadeschkin

Tagebuch

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31.07.2002

schöne Aussicht

schöne Aussicht

Nur noch einmal schlafen, dann hat der Zirkus Ferien! Einen ganzen 1. August lang!

30.07.2002

Ruhe nach dem Sturm

Ruhe nach dem Sturm

Unsere Marokkaner sind nebenbei auch noch Wetterfrösche: spätestens dann, wenn Hussein seine schicke, weisse und wasserabstossende Uniform anzieht, merkt man, dass es regnet.
Gestern hätten wir allerdings den Wink des Portiers nicht gebraucht – ziemlich genau punkt 20 Uhr zog mit Beginn der Vorstellung ein heftiger Sturm über die Allmend. Innert Minuten flossen aus allen Ecken und Höhen des Zeltes kleinere Sturzbäche, die von den Requisiteuren mit Hacken kanalisiert werden mussten. Alain, der Zeltchef, hastete besorgt von Verankerung zu Verankerung und kontrollierte deren Stabilität, in den Garderoben fiel vorübergehend der Strom aus und, wer noch Zeit hatte, rannte zurück zu den Wohnwagen, um Dachluken zu schliessen und die Sonnenschirme, die einen bis vor einer Stunde noch vor der Hitze schützten, einzurollen.
Dies alles geschah, währenddem nebenbei wie immer die Vorstellung lief. Jedenfalls fast: der Geräuschpegel des niederprasselnden Regens und Donnergrollens war im Zelt zwischenzeitlich so hoch, dass wir kaum unsere eigenen Worte hörten, geschweige denn die Reaktionen des Publikums...Die Tiere waren durch den heftigen Wind sehr viel nervöser als sonst, und Ruby, das Seelöwenweibchen wollte partout nicht den heimeligen Pool verlassen. Ingo, ihr Trainer, musste darum die Nummer mit dem Seelöwenbullen alleine machen, aber mehr als klatschen und wieder nach Hause wollte der auch nicht!
…und Mocca, unsere kleine Löwin, die Regen so sehr liebt wie Ursus Curry, nämlich gar nicht, kehrte, statt brav im Kreis zu traben, immer wieder in ihre Tasche zurück und liess sich erst zum Herumrennen animieren, nachdem Ursus ihr mit der Tasche unter dem Arm vorausrannte.

Ansonsten hielt der Zirkus dem ersten grossen Sturm in dieser Saison problemlos stand und die Erinnerungen langjähriger Mitarbeiter an den Sommer 1960, als das Gewitter hier auf der Allmend das letzte Stoffzelt des Circus Knie zerfetzte, zerschlugen sich buchstäblich im Wind.

29.07.2002

Pilatusview

Pilatusview

(Foto: Kurt Haas)

...die allerbeste Aussicht auf den Pilatus hat von uns allen immer noch «Kimali»!
Dafür wird er auch als erster nass, wenn's regnet!

28.07.2002

Fransösische visite

Fransösische visite

Eute atten wir fransösische Besuch von Marie-Thérèse Porchet mit Copain und Naftüle. Sie atten etwas Eimweh dû Cirque, parce-que, weisst Du, Madame Marie-Thérèse, sie war la grande surprise in die Welschland, (vis-à-vis du Würschtligraben) in le cirque du genou 2001.
Pour nous, es war vraiment wischtisch, damals su sehen, was ist möglisch in Zirkus Knie su maschen, suivre l'example d'elle. On était beaucoup inspirée par elle, nischt wegen die «was at sie gemascht» sondern «wie hat sie gemascht!»

Pardon, Merci, Excuse-moi! Marie-Thérèse!

*) Pour tous, qui ne comprennent pas mon Français, Marie-Thérèse, c'est le mec in di Bild von links. l'autre c'est sa copine.

27.07.2002

Besuchstage

Besuchstage

Nirgends hat der Zirkus so viele Feriengäste wie in Luzern. Hier ist der einzige Ort, wo wir während den Schulferien länger als zwei, drei Tage stehen. Hier ist genügend Platz für zusätzliche Campings und Zelte und ausserdem ist die Innerschweiz die ideale Gegend, um mit Gästen aus dem Ausland ein wenig Sightseeing zu machen.
So kommt es, dass das Zirkusdorf in diesen Tagen stark gewachsen ist, weil plötzlich polnische Musikerehefrauen, mexikanische Kinder und Patenkinder, französisch-entfernte Verwandte und italienische Grosstanten mit dabei sind. Fast kommt Ferienstimmung auf, obwohl wir wie immer 11 Vorstellungen pro Woche spielen, also gar nicht weniger arbeiten als sonst. Unsere Dauerbeschäftigung fällt sogar eher mehr auf, wenn viele andere so sehr mit Nichtstun beschäftigt sind.

Auch wir hatten Feriengäste:
Joel, Piet, Bea, Ilona, Claudia, Nora, Jonas und Alina (v.l.n.r.) schlugen neben unseren Wagen ihre Zelte und Busse auf, schnupperten eine Woche lang Zirkusluft und bekochten uns jeden Abend fürstlich!
Danke euch!