Tagebuch
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December November October September August July June May April March February January29.03.2004
Ertappte Technik
Dieses Bild lässt vermuten, dass Boris, unser Tourtechniker der ersten Stunde, (der mittlerweile fester Haustechniker im Casinotheater Winterthur ist) und unser aktueller Tourtechniker Gerrit, hier so brav vor ihren Licht- und Tonpulten sitzen, weil sie unsere Vorstellung fahren...
- nun weit gefehlt:
Die beiden sind gerade dabei - wärend der Show - bei e-bay-online in einer Auktion ein neues technisches «Grätli» zu ersteigern.
Und wenn's nicht hier im Tagebuch stünde, hätt's wohl auch keiner erfahren.
Tja, die Show war gut.
Das «Grätli» ging flöten.
28.03.2004
Borisstaff!
...und da ist doch tatsächlich wieder der gute alte Boris in Winterthur mit von der Partie: Er, der, nachdem er unser Stück «SOLO!» zum letzten Mal in New York und Berlin (1999!) begleitet und gesehen hatte, endlich mal wieder cool und rauchend als Backliner und Staff der Nadesch NY das Rückgrat stärkte…
«Thanks Pool! you're the greatest!»
27.03.2004
Sonntag in Winterthur
Morgen scheint der letzte Tag einer übervollen Woche mit «SOLO!» im Casinotheater Winterthur und wir sind einmal mehr ein bisschen stolz, dass uns als Aktionäre auch ein paar Quadratmeter von diesem tollen Haus gehören.
Ein Haus, das täglich ein hochstehendes Programm bietet, das von der Bühne über das Foyer bis zu den Garderoben super eingerichtet ist, das den Künstlern zu fast jeder Tages- und Nachtzeit warmes Essen serviert, ein Haus, wo der Kassenchef auch bei 'durchverkauftem' Saal noch Plätze für kurzfristig ankommende Freunde findet, wo der Abenddienst einem die Wünsche von den Augen abliest und sogar der Verwaltungsratspräsident und der Theaterdirektor vor der Vorstellung noch helfen, unter jeden Stuhl einen Federball zu legen, weil das die aufwändigen Künstler (oder jedenfalls einer davon) so wünschen...
Danke an das Casinotheater!
25.03.2004
Der unbekannte Mann im Hintergrund
Kurz vor Beendingung seines Hotlinedienstes in der Rolle des Herrn Lauterbach und just vor seiner Abreise nach Afrika, wollen wir ihn in unserem Tagebuch wieder einmal gehörig verewigen,
- mit einem Portrait, das unlängst in der Basler Zeitung erschienen ist :
(von Marc Krebs)
Eine Hommage an: Tom Ryser,
Regisseur und Co-Autor bei Ursus & Nadeschkin.
Der unbekannte Mann im Hintergrund:
«Solo!» nennt sich das Programm, mit dem Ursus & derzeit gastieren. Der Titel trügt: Zwar handelt das Programm von zwei Menschen in einer «One-Man-Show». Allein aber sind Ursus & Nadeschkin nicht. Seit 14 Jahren werden sie von einem Basler begleitet. Tom Ryser heisst der Mann im Hintergrund; er ist Co-Autor, Kritiker, Zuschauer und drittes Auge.
Von Marc Krebs
Ursus & Nadeschkin lernte er kennen, «als sie noch klein waren, bunte Haar-Mäscheli und rote Nasen trugen», wie sich Ryser erinnert. Er selbst war 24-jährig, hüllte sich in schwarze Lederklamotten und besuchte die Schauspielschule Bern - dies, nachdem er als Assistent im Basler Vorstadt-Theater erste Erfahrungen gesammelt hatte. «Die Regiearbeit reizte mich sehr, doch wollte ich zuerst wissen, was Schauspielerei bedeutet, was es heisst, mit Gestik, Mimik und Sprache zu arbeiten.»
Es war in diesen Lehrjahren, als ihn Ruth Oswald vom Vorstadt-Theater mit Urs Wehrli und Nadia Sieger zusammenbrachte. Im Familienzentrum Glattbrugg sah sich Ryser deren erstes Programm an. «Auch wenn alles noch wackelte: Ich war begeistert von ihren Möglichkeiten», sagt Ryser. Seither arbeitet er mit ihnen zusammen. «Wir sind enorm engagiert, streiten sehr viel und gerne und auch die persönliche Auseinandersetzung geht oft ans Eingemachte.»
Es sei ganz anders als bei einem Engagement an einem Repertoiretheater, wo Schauspieler heute Schneewittchen und morgen den Hamlet spielen, erzählt er weiter. «Ursus & Nadeschkin können nicht auf Schneewittchen ausweichen. Das ist schön. Aber auch schön aufreibend.»
Von der Expo in die Manege:
Immer schon reizte ihn die «reale» Welt ausserhalb der Schauspielhäuser ebenso sehr wie jene auf der Bühne. Das manifestierte sich in den Neunzigern in seinen, von der zeitgenössischen Jugendkultur geprägten Stücken wie etwa «Outlander» oder das überaus erfolgreiche Hip-Hop-Theater «Gleis X». Eine besondere Herausforderung war auch die Inszenierung des Aargauer Expo-Auftritts. «Ausfahrt Aargau» nannte sich die Monster-Inszenierung, bei der er 700 Menschen dirigierte - vom Alphornbläser bis zum Baggerfahrer. «Es ging darum, etwas zusammen auf die Beine zu stellen, das grösser war als die Summe der Teilnehmenden.»
Die Kritiker waren begeistert. Überhaupt wurde für ihn 2002 zu einem Erfolgsjahr. Ursus & Nadeschkin begaben sich in die Manege, ihr Programm im Circus Knie wurde bejubelt. Wie bei allen Produktionen wirkte Ryser als Co-Autor und Regisseur mit. Heute, da Ursus & Nadeschkin zu den bekanntesten und erfolgreichsten Komödianten der Schweiz gehören, drängt sich die Frage auf: Fuchst es ihn, dass er stets im Hintergrund agiert?
«Nein, die Befriedigung ist einfach eine andere als wenn ich selber auf der Bühne stehe. Mich nervte früher, dass ich von der Presse vergessen wurde, immerhin bin ich der Dritte im Bund und führe Regie. Nadia und Urs sind die Exekutive, sie stehen Abend für Abend auf der Bühne und vertreten die Ideen, die wir ausgeheckt haben.» Das Scheinwerferlicht richtet sich auch immer wieder auf Ryser, zumeist aber in anderen Produktionen. Etwa im Spielfilm «Das Paar im Kahn», den Krimi von Hansjörg Schneider, für den Ryser unlängst vor der Kamera stand. Eine Nebenrolle - auch in seinem aktuellen Arbeitsplan. Ursus & Nadeschkin nehmen weiterhin den Grossteil seiner Zeit ein: Im vergangenen Jahr wurde am «Solo!»-Programm geschliffen, die Dramaturgie durchgekämmt und verdichtet. «Jetzt ist der Crossover zwischen Theater und dem Unwort Comedy geschafft», meint Ryser zufrieden.
Mit einem Fuss in Australien:
Und während Ursus & Nadeschkin «Solo!» wieder auf die Bühne bringen, arbeiten sie an einem neuen Stück, nehmen dafür Unterricht in der Gebärdensprache. «Ich bin stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksmitteln», erklärt Ryser. «In welche Richtung es gehen wird, ist wie immer völlig offen. Und das ist das Geile daran.»
24.03.2004
Fotosüschee
Hier sehen wir U&N in einer sogenannten "Japanerfalle", seitlich fotografiert. Wenn Sie das Bild mehr schräg von links anschauen würden, könnten Sie U&N in Schweizer Trachten erkennen und daneben wäre ein Berner Sennenhund und ein Schild mit der Aufschrift 'Grüsse von der Rigi'.
(Dieser Eintrag soll uns daran erinnern, dass es auch noch ganz viele Orte mit frischer Luft und blauem Himmel gibt, und zwar auch jetzt, wo wir täglich am Spielen sind und unser Horizont fast ausschliesslich aus Theatergarderoben, schwarzen Vorhängen und grellen Scheinwerfern besteht...)