Tagebuch
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December November October September August July June May April March February January29.09.2004
Countdown 24.–30. September!
Freitag:
In Schaffhausen, nach Mitternacht. «The Show must go on»:
Wir diskutieren, brainstormen und suchen nach einem möglichen Ersatz für Benji, der sich ja bekanntlich während der Vorstellung verletzt hat, und drum leider für einige Zeit nicht auftreten kann.
(er wird aber wieder werden!)
Samstag in Schaffhausen und Zürich:
Tagsüber werden parallel von Mark, Urs oder Nadja rund 10 verschiedene mögliche Jonglieracts kontaktiert, weltweit!
- Alle sind schon verbucht, selber krank oder irgendwie sonst nicht abrufbar. Einzig Ruslan Fomenko meldet sich nicht.
Samstagnacht aus Kiev:
Ruslan sagt uns telefonisch zu. Er hat Zeit. Er will einspringen, und zwar sofort!
Sonntag
In Kiev: Die Offiziellen Stellen haben zu.
In Cham: Die «Perlen, Freaks & Special Guests» spielen trotzdem, wenn auch ersatzlos. «Starbugs» werden zur fulminanten Schlussnummer!
Montag:
In Kiev am Morgen: Die Schweizerische Botschaft schickt Ruslan ohne Visum nach Hause.
In Winterthur/Zürich am Mittag: Bettina (Produktionsleitung) schickt die nötige offizielle Einladung auf zwei verschiedene Faxmaschinen zur Botschaft in die Ukraine. Dort sind leider beide Faxgeräte kaputt... Sie faxt nun die Einladung zu Ruslan direkt und der bringt sie in der Botschaft vorbei.
In Cham, am Abend: Unsere Vorstellung bleibt weiterhin ersatzlos. «Marc ohne Benji» wird mit seinen kleinen Zwischennummern immer witziger und kreativer.
Dienstag:
In Kiev: Das Visum wird immer noch verweigert, obwohl unser Artist über alle nötigen Unterlagen verfügt!
In Bern: Auch hier bleibt die Vorstellung ersatzlos! Dafür geniessen natürlich unsere «Starbugs», hier vor Ort mit spürbarem Heimvorteil, ihre neue Finish-Position sehr,
- zu recht! Denn sie werden ihr auch vollauf gerecht, tanzen uns alle in Grund und Boden!
Mittwochmittag:
Nach 3 Tage langem Warten auf unseren Ersatzjongleur für die Endrunde unserer Tour in Bern und Zürich schaffen wir es endlich über sogenannte «Connections», den gültigen Wisch für Ruslan zu bekommen: Ruslan darf jetzt auf den Flieger steigen. sofort!
In Bern, zur gleichen Zeit, richten unsere Techniker vorsorglich ein Grundlicht für Ruslan ein.
Wenn nichts schief geht, soll er 19:05 in Zürich/Kloten landen und von dort aus via Tourorganisation direkt in den nächsten Zug nach Bern gesetzt werden... Ruslan würde so just zur Vorstellungspause in Bern einfahren, und noch auftreten – falls nichts schief geht.
19:17 Uhr – Ursus & Nadeschkin: schicken ein SMS an Bettina (Tourorganisation): «???»
19:21 Uhr – SMS Tourorganisation an U&N: «er ist gelandet, mit 15 Min. Verspätung»
19:26 Uhr – SMS Tourorganisation an U&N: «er wartet aufs Gepäck»
19:49 Uhr – SMS Tourorganisation: «21:13 ist er in Bern!»
Unter den «Perlen, Freaks» bricht die Vorfreude auf den neuen «Special Guest» aus. Sofort beginnt die Suche nach der Person, die während der Show trotzdem Zeit hätte, um Ruslan vom Bahnhof abzuholen.
20 Uhr: Showbeginn im Hotel National in Bern.
20:30 Uhr – SMS Tourhandy (Brigitta) an U&N Backstage: «ich kann Ruslan abholen. 21:13 Uhr. Weil Einlassfrau macht während der Pause Kiosk.»
21: 22 Uhr Brigitta & Ruslan spazieren durch die Backstagetür.
Auf der Bühne baut derweil Mädir an seiner Balance.
21:25 Uhr Pause. Ruslan checkt auf der Bühne sein Grundlicht. Die Zuschauer fragen sich vielleicht, was hier mitten im Programm noch geprobt wird... Hinter gezogenem Vorhang wird jetzt trainiert.
21:40: Die Vorstellung startet in die 2. Hälfte. Ruslan zieht sich um, schüttelt die Reisemüdigkeit vom Körper, schminkt sich und startet tatsächlich plangemäss am 2. Abend in Bern als «Special Guest» und neue Schlussnummer.
In der Ansage berichten Ursus & Nadeschkin zwar, dass hier einer direkt aus Kiev angeflogen kommt, aber wer kann das schon glauben...!
(Im Bild: Bettina - mit Lilia - und Ruslan)
P.S. «Starbugs» übertreffen sich selber, tanzen, als wären sie auch heute die Schlussnummer. Ihre Fans schreien und klatschen. Die Stimmung nimmt Überhand, und es scheint, als bestünde die 2. Hälfte unserer Vorstellung aus einem einzigen, langen, nicht enden wollendem Finale...
28.09.2004
Unser Kommunikationsbüro Tamò!
Man weiss es: Hinter jedem starken Mann, steht eine starke Frau.
Aber weiss Mann auch, dass hinter unserem starken Programm eine starke Frau steht?
Bettina Tamò (im Bild) hat Mut und Nerven: Währenddem sie unsere Freak-Tour organisiert, plant sie parallel den Prix Courage! Beides führt zum Erfolg! – Und beides trotz vielen kleineren und grösseren Unannehmlichkeiten...
Beispiel:
Seit Benji vor 4 Tagen unsere Crew verlassen hat, haben Marc, Tino, Ursus & Nadeschkin, v.a. aber Bettina viel Ausserordentliches zu tun. Die einen sorgen sich um Inhalt, brainstormen, erfinden neue theatrale Kleinigkeiten, währenddem Letztere wie wild in der Welt herumtelefoniert.
Auf der Suche nach einem würdigen Ersatz für Marc & Benji ist man zwar bald da gelandet, wo man sich hinwünscht: Bei Ruslan Fomenko in Kiev.
- Und seit Sonntag ist sogar klar, dass nicht nur wir ihn wollen, sondern er auch will, ja sogar Zeit hat und einspringen könnte...
...Nur ein einsamer Beamte auf der Schweizer Botschaft in Kiev will das partout nicht auch wollen. Er allein schafft es, so hartnäckig wie grundlos, dass jener seit Tagen nicht fliegen darf!
Es ist zum verrückt werden:
Wir rennen rum, Ruslan rennt rum, Bettina rennt rum, nur einer rennt nicht, sondern sitzt. Und zwar in der Schweizer Botschaft in Kiev.
Wir bleiben dran.
Trotzdem!
Und laut neuesten Meldungen wird Ruslan noch heute Abend in Bern eintreffen...
28.09.2004
Starbugs vo Bärn
Wir sind in Bern angekommen!
Das merkt man allein schon daran, dass, wenn am Anfang Fäbu, Tinu und Silu zum Applaus antreten, das Volk tobt, schreit und regelrecht durekheit!
Starbugs heissen unsere drei Lokalmatadoren, und sie tanzen uns eine würdige Schlussnummer! Fulminant, kraftvoll und auf energetischem Hochplateau! Heimisches Publikum verleitet eben doch zur absoluten Höchstleistung!
Wir sind stolz!
27.09.2004
Das Ausländernein
(Zeitungslesend: v.l.n.r.: Ursus, Fäbu & Tinu)
An einem Wochenende, an dem in der Schweiz so viel «Nein» gesagt wird, muss man sich als Schweizer Bürger gut kundig machen:
Die Internationalen Künstler unter uns haben jetzt nämlich plötzlich ganz viele, neue Fragen, nicht künstlerischer, sondern politischer Natur...
Zum Beispiel die Frage nach dem Ausländernein. Die verlangt dringend nach einer guten Erklärung.
- und das ist dann gar nicht mal so einfach.
(man müsste es einfach selber verstehen können...)
26.09.2004
Zürich für den Film
JA!