Ursus & Nadeschkin

Tagebuch

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15.07.2006

Casting

Casting

Die Ferienvertretung von Ursus & Nadeschkin (im Masstab 1:25) scheint äusserst erfolgreich.
Die beiden haben sogar so viel zu tun, dass sie ab sofort ihr Team vergrössern, und offiziell neue Mitarbeiter finden möchten.

Zum heutigen «Ursus & Nadeschkin Look-Alike» Casting meldeten sich bereits vier hoch-motivierte und theaterbegeisterte Charaktere an, von denen allerdings keiner so richtig ins Ursus - beziehungsweise Nadeschkin - Kostüm passen wollte.

08.07.2006

Dirigenten dirigieren

Dirigenten dirigieren

Was tat Nadeschkin inmitten eines Jugend-Blasorchesters in Interlaken?
Sie gab einen Workshop für Dirigentinnen und Dirigenten von Blasorchestern, was denn sonst!

Im Rahmen des Jungfrau Music Festival im Victoria-Jungfrau Grand Hotel in Interlaken, und organisiert durch den Verband «WASBE» (World Association for Symphonic Bands and Ensembles) entstand in Zusammenarbeit mit dem jungen sinfonischen Bläserensembles von Interlaken eine absolut andersartige Komposition, beziehungsweise eine neue Art der Präsentation alter Kompositionen.

Die jungen Musiker und Musikerinnen waren grossartig, mutig und sofort für all die kleinen und grossen musikalischen Experimente zu haben.
Ein Glück, dass Nadeschkin mit ihnen und nicht mit den zuschauenden Dirigenten das «Dirigieren» neu erkunden durfte, denn Dirigenten dirigieren, dass wäre wohl ein Ding der Unmöglichkeit...

07.07.2006

Rätsel

Rätsel

Suchen Sie die sieben Unterschiede...

05.07.2006

Frau Holle hat ausgeschüttelt.

Frau Holle hat ausgeschüttelt.

Der Sommer ist da, weil Frau Holle Ferien macht!

Sie, die tagtäglich von früh bis spät das grösste Lacken, das kleinste Söchlein, die schwerste Lederjacke, das Kissen mit dem eingenähten Schweizerkreuz, die Puppenkleider, den Duschvorhang, den Kerzenhalter, ja sogar Kochtöpfe und Regenschirme leidenschaftlich ausschütteln kann, packte vor wenigen Tagen Ihre immerstaubigen Sachen und reiste in die Ferien! - oder flog sie einfach in den nächsten Winter nach Australien?

29.06.2006

FüNF FRAGEN AN URSUS

FüNF FRAGEN AN URSUS

© Der Bund

FüNF FRAGEN AN

Ursus Wehrli

Kabarettist und Komiker. Autor der Bücher «Kunst aufräumen» und «Noch mehr Kunst aufräumen» sowie die eine Hälfte des Duos Ursus & Nadeschkin. Ursus Wehrli räumt Klee auf: Zentrum Paul Klee, Sonntag, 2. Juli, 18 Uhr. zvg

In «Kunst aufräumen» sind es oft Werke der Klassischen Moderne, in die Sie Ordnung bringen. Welche Kunst eignet sich besonders gut zum Aufräumen?

Theoretisch jede. Im Zusammenhang mit der WM begann ich sogar, Nationalflaggen aufzuräumen. Das geht bei fast allen, ausser bei der Ukraine . . . Bei den Werken der Klassischen Moderne verhält es sich oft so, dass der Durchschnittsbetrachter findet, er verstehe das nicht, oder dass es keine Kunst sei, ein paar bunte Klötzchen zu malen. «Kunst aufräumen» thematisiert diese Verunsicherung. Es kommt ja auch vor, dass man in einer Ausstellung vor dem Feuerlöscher steht und nicht weiss, ob das nun Teil des Kunstwerks ist. Ich finde es spannend, da ein wenig Ordnung hineinzubringen.

Geht es Ihnen darum, heilige Kühe der Kunst anzutasten?

Ich denke, es schadet der Kunst nicht, im Gegenteil. Ich empfinde es als wohltuend, die Kunst vom Sockel zu holen, denn ein Blick mit zu viel Respekt engt die Wahrnehmung ein. Meine Bücher können auch dazu führen, dass man Kunst genauer betrachtet und vielleicht Zugang findet zu etwas, wovon man vorher glaubte, man verstehe es nicht. Die Methode von «Kunst aufräumen» wird oft in Schulen praktiziert - Kindern macht es offensichtlich Spass, ein Werk zerschneiden zu dürfen und daraus etwas Eigenes zu erfinden.

Darum, wie Ihnen die Idee kam, Kunst aufzuräumen, ranken sich verschiedene Geschichten. Können Sie Klarheit schaffen?

Ich drücke mich immer darum, über Ideen zu sprechen, denn etwas entsteht ja nicht aus heiterem Himmel, sondern entwickelt sich über längere Zeit. Ich denke, «Kunst aufräumen» hat mit einer grundsätzlichen Haltung den Dingen gegenüber zu tun: Ich mag es, eine Sache von einer anderen Seite her anzusehen. Das befreit und inspiriert. Eigentlich ist es ja völliger Unsinn, gerade in die Kunst Ordnung hineinbringen zu wollen, denn das ist der Ort, wo die Freiheit erlebbar und das Chaos zuhause ist. Ich glaube, eigentlich fing das Ganze mit Tinguely an, ich stellte mir vor, wie es in seinem Kinderzimmer aussah, und wie seine Mutter hereinkam und zu ihm sagte: «Jeannot, was hast denn du für einen Saustall hier?!»

Am Sonntag räumen Sie in Bern Klee auf. Muss das Zentrum Paul Klee um seine Werke bangen, wenn Sie mit Schere und Leimstift aufkreuzen?

Ich finde es mutig, dass mich ein Museum in seine Räumlichkeiten einlädt, denn die Schere werde ich dabei haben . . . Paul Klee war ja eigentlich ein sehr ordentlicher Künstler, er notierte alles ganz exakt. Und trotzdem eignen sich seine Werke sehr gut zum Aufräumen, denn es gibt auf seinen Bildern viele Details und Figuren, die wild verstreut sind. Oder man kann die schiefen Gesichter auf seinen Porträts gerade rücken.

Wird das Kunstaufräumen eine ernsthafte Konkurrenz zu Ihrer Tätigkeit als Hälfte des Komiker-Duos Ursus & Nadeschkin?

Nein, aber das eine befruchtet das andere. «Kunst aufräumen» soll vor allem ein Buchprojekt bleiben, die Auftritte sind nicht die Regel, sondern finden immer im speziellen Rahmen statt, in Museen oder an Tagungen. Ich war schon an ganz eigenartige Anlässe eingeladen, an einen Design-Kongress in den USA oder an eine internationale Putz-Fachtagung. Vor mir referierte jemand über ökologische Putzmittel, und danach kam ich und räumte Kunst auf. (reg)